Die Wertschöpfungskette in der Textilindustrie ist lang und äußerst komplex. Von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis hin zur Veredelung und Verarbeitung der Textilien sind zahlreiche Akteure auf der ganzen Welt beteiligt. Transparenz darüber zu erhalten, ob alle Akteure entlang der Lieferkette die sozialen und ökologischen Anforderungen einhalten, zählt dabei zu den größten Herausforderungen. Fehlende einheitliche Kriterien und mangelnde Digitalisierung sorgen für Reibungsverluste und hohe Kosten beim Austausch von Lieferkettendaten.
Umso wichtiger sind Standards, die eine umfassende Transparenz und Rückverfolgbarkeit der gesamten Wertschöpfungskette im Bereich Fashion, Schuhe und Sport (FSS) gewährleisten. Nur, wenn alle Phasen transparent sind, lässt sich sicherstellen, dass Sie ein verantwortungsvolles Produkt anbieten, das den höchsten Qualitätsstandards entspricht.
Die Liefer- und Prozessketten der Textilbranche sind komplex, ebenso die Datenanforderungen. Durch den Einsatz von GS1 Standards werden Lieferstrukturen und Produktionsschritte transparent verbunden, die Komplexität reduziert und das Vertrauen in die Produkte gesteigert.
Mit unseren Identifikationsnummern lassen sich Vorprodukte, Endprodukte, Versandeinheiten, Standorte und viele weitere Objekte weltweit eindeutig und unverwechselbar identifizieren. Die Beispiele zeigen Ihnen, wann welche Identifikationsnummer zum Einsatz kommt:
Über unsere Datenträger werden die Identifikationsnummern mittels Datenträgern maschinenlesbar codiert und können automatisch in Prozessen erfasst und ausgelesen werden. Dabei können in einem GS1 Datenträger, neben der eigentlichen Artikelnummer, weitere Informationen über das sogenannte GS1 Datenbezeichnerkonzept strukturiert mitgegeben werden. Bestenfalls wird nur eine (ein-)eindeutige GS1 Identnummer als Zugriffsschlüssel benötigt, um die in IT-Systemen hinterlegten weiterführenden Informationen zu einem Objekt, wie zum Beispiel der einzelnen Stationen in der Lieferkette, zu erhalten.
Folgende Datenträger kommen in der Textilindustrie als Datenträger zum Einsatz:
Mit dem EAN Barcode (EAN-8 und EAN-13 Barcode) lässt sich die GTIN von Produkten oder Vorprodukten vom Scanner beispielsweise an der Kasse als Strichcode am POS erfassen. EAN bzw. EAN-Codes müssen eindeutig definiert sein und dienen als präzise Produktkennzeichnung im stationären Handel. Die eindeutige EAN (European Article Number), inklusive der Chargennummer und Seriennummer, ist das entscheidende Identifikationsmerkmal für Produkte.
Radio Frequency Identification (RFID) ermöglichen die Auslesung RFID-Tags per Funk über mehrere Meter und ohne direkten Sichtkontakt. EPC ist hierbei die Bezeichnung für das Identifikationsschema. Dadurch wird eine schnelle und genaue Verfolgung und Rückverfolgung von Waren sowie die Verwaltung von Beständen in der gesamten Lieferkette und am POS möglich. Auf diese Weise sorgen RFID-Tags für eine effizientere Inventarverwaltung.
Der GS1-128-Barcode ist ein Standard auf Basis des Code 128 (zuvor UCC bzw. EAN-128). Der Barcode wird hauptsächlich zur Codierung von SSCCs in der Logistik genutzt und hilft dort vor allem bei der automatischen Erfassung von Transporteinheiten mittels Strichcode. Aufgebaut ist der GS1-128 Strichcode aus der linken und rechten Hellzone, einem doppelten Start-Zeichen (Zeichensatz + FNC1), Nutzdaten-Zeichen und einem Stopp-Zeichen. Aufgebracht werden die GS1-Barcodes vorwiegend per Druck auf einem Etikett.
Unser GS1 DataMatrix Code kodiert eine Vielzahl von Informationen auf kleinsten Flächen. GS1 Data Matrix-Codes sind eine effiziente Möglichkeit, Datenelemente in kompakter Form zu speichern und zu übertragen. In vielseitiger Anwendung dient der GS1 DataMatrix der sicheren schnellen Erfassung wichtiger Informationen - so können beispielsweise Seriennummern codiert. Gleichzeitig lassen sich auch zurückgerufene oder gefälschte Produkte im Lager oder an der Verkaufsstelle kennzeichnen.
GS1 Standards ermöglichen es, Bekleidungsherstellern und Handelsunternehmen ihre textilen Produkte mit Hilfe der richtigen Identifikation und Kennzeichnung mithilfe von GS1 Standards sichergestellt werden, dass das richtige Produkt zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, unabhängig von Vertriebskanal oder Einkaufsweg.
Der Electronic Product Code Information Service – kurz EPCIS – ermöglicht es, alle Ereignisse im Lebenszyklus eines Objektes zu erfassen, auszutauschen und auszuwerten. Dadurch wird eine unternehmensübergreifende Rückverfolgbarkeit innerhalb der textilen Lieferkette möglich.
Mithilfe von EDI (Electronic Data Interchange) können Geschäftsdokumente wie beispielsweise Bestellungen, Lieferscheinen und Rechnungen zwischen Geschäftspartnern elektronisch ausgetauscht werden.
Mit dem GS1 Digital Link können flexibel verschiedene Informationen zu einer physischen Einheit über einen einzigen Link zur Verfügung gestellt werden. Die im QR-Code verlinkten Informationen können jederzeit angepasst werden, ohne den QR-Code und dessen Inhalt erneuern zu müssen.
GS1 Germany hat die Erweiterung der EDI-Standards um einen neuen Identifikationsstandard in die Wege geleitet und gemeinsam mit dem BTE und Projektpartnern aus der Modebranche eine erste Guideline für diesen GS1 Key erarbeitet.
Mit Hilfe unserer Standards lässt sich die textile Wertschöpfungskette in jedem Schritt überwachen. Dadurch ist es möglich, den Produktlebeszyklus von Textilien entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von den Rohstoffen über die Produktion, die Nähereien und der Logistik bis hin zum Verkauf im Einzelhandel – transparent und damit nachvollziehbar zu machen.
Die Transparenz und Rückverfolgbarkeit von Informationen in jedem Schritt der Kette können einen großen Effekt auf die Nachhaltigkeit haben. Wenn Marken zusammenarbeiten, um die Anforderungen und die Häufigkeit der Kontrollen zu standardisieren, sind sie in der Lage, die Effizienz und Sichtbarkeit eines schwer greifbaren Bereichs der Textilproduktion nachhaltig zu verbessern.
EPC/RFID gilt als Schlüsseltechnologie zur Optimierung und Beschleunigung sämtlicher Prozesse in der textilen Lieferkette. Dabei bildet der EPC die Verbindung zwischen den GS1 Identifikationsnummern und der Welt der Radiofrequenzidentifikation (RFID). Jeder dieser Identifikationsschlüssel kann in einem EPC dargestellt werden. Dieser EPC wird je nach Einsatzgebiet auf den jeweiligen Objekten angebracht – zum Beispiel auf einer Transporteinheit (SSCC), wie einer Palette oder Versandkartons oder einer Endverbrauchereinheit (GTIN).
Unser kurzes Video zeigt Ihnen, wie Einzelhändler und Lieferanten mit Hilfe von RFID-Technologie Produkte in der Textil-Industrie schneller scannen, identifizieren und verfolgen können. Diese Technologie bietet folgende Vorteile für Konsumenten und Geschäftsabläufe:
Erfahren Sie mehr über die persönliche Erfolgsgeschichte von promodoro®. Seit über dreißig Jahren am Markt steht promodoro® für Premium-Qualität in den Bereichen Promotion Wear, Corporate Fashion und Merchandising. Die Zusammenarbeit mit GS1 Germany und die Nutzung von Standards wie GTIN oder GLN helfen weiter zu wachsen und Prozesse zu optimieren. Denn promodoro® möchte mehr erreichen, als nur ein T-Shirt zu verkaufen.
Das Handbuch gibt einen Überblick über die Anwendungsgebiete der RFID-Technologie und bietet praktische Einstiegshilfen und Empfehlungen für den Einsatz von RFID.
Die vorliegende Anwendungsempfehlung beschreibt für verschiedene Geschäftsmodelle in der textilen Vorproduktion die optimale Prozessgestaltungen unter Zuhilfenahme der elektronischen Kommunikation (EDI) zwischen den Geschäftspartnern. Zu diesem Zweck…
Die "Allgemeinen GS1 Spezifikationen" sind die deutsche 1:1 Übersetzung der englischen "GS1 General Specifications" - dem Standardregelwerk von GS1 zu den GS1 Identsystemen und GS1 Barcodes
GS1 Rahmendokument für die Gestaltung von interoperablen Rückverfolgbarkeitssystemen in Lieferketten.
GS1 Germany ist eine neutrale Plattform und unser Ziel ist es, gemeinsam mit Industrie, Handel und Verbänden standardisierte Lösungen für die Geschäftsprozesse der Branche zu entwickeln. So machen wir es möglich, Produkte vom Ursprung bis hin zum Verbraucher über die gesamte Lieferkette hinweg zu verfolgen – mit GS1 Standards. Denn gemeinsam geht es besser! Das Branchengremium Fashion, Schuhe und Sport setzt sich aus allen Bereichen der Branche zusammen, um standardbasierte Richtlinien, Best Practices und Use Cases zu erarbeiten, und sich über Herausforderungen und konkrete Lösungen auszutauschen.
Werden Sie Teil der Arbeitsgruppe und gestalten Sie die Zukunft der Branchenstandards mit! Wir freuen uns auf Sie!
Theresa Taller
Senior Manager Industry Engagement, GS1 Germany GmbH
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