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Hand schreibt mit orangenem Stift auf einer durchsichtigen Plexiglasscheibe

Forschungsprojekte

Zukunft im Visier

Unterstützt durch die Bundesregierung und die Europäische Union, engagiert sich GS1 Germany seit 2002 kontinuierlich in kollaborativen Forschungsprojekten.

Dabei geht es zum einen darum, Keimzelle und Vorreiter der inhaltlichen Fortentwicklung der GS1 Germany Gruppe zu sein – beispielsweise zu Trustee Services oder zu Querschnittsthemen wie Nachhaltigkeit und Traceability.

Zum anderen treiben wir durch unsere zukunftsgerichteten Projekte die (Weiter-)Entwicklung und Verbreitung der GS1 Standards und Produkte voran – gemeinsam mit unseren Kunden und darüber hinaus.

Im Folgenden finden Sie einen Auszug aus unseren Forschungsprojekten:

Das Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke

Das Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke stärkt kostenfrei sowie anbieterneutral kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland, um in effizienten, nachhaltigen und digital unterstützten Wertschöpfungsnetzwerken auch zukünftig erfolgreich zu agieren.

Zielgruppe des Mittelstand-Digital Zentrums sind KMU des verarbeitenden Gewerbes, produktionsnahe oder logistische Dienstleistungen sowie die Recycling- und Zirkulärwirtschaft. Themen sind u. a. vernetzte, nachhaltige Wertschöpfungs- und Datenökosysteme (z. B. Gaia-X, Blockchain), kooperative Geschäftsmodelle, Kreislaufwirtschaft, Künstliche Intelligenz, Interoperabilität durch eStandards, Vertrauen durch resiliente Infrastrukturen und gemeinsame Werte.

In den vier Wertschöpfungslaboren des Zentrums, in Köln, Hagen, Leipzig und Wuppertal, erproben und erleben KMU den Nutzen neuer Technologien, wie zum Beispiel Blockchain, Künstliche Intelligenz oder die Interoperabilität von Standards. Mit Online-Seminaren, Vor-Ort-Veranstaltungen, E-Books, Podcasts, umfangreichen Leitfäden, Checklisten und Tools unterstützt das Zentrum beim Auf- und Ausbau des digitalen Know-hows, welches für die Kooperation in Wertschöpfungsnetzwerken nötig ist. In Verbund-Digitalisierungsprojekten wird das theoretische Wissen in die Praxis umgesetzt. Alle Angebote sind für KMU kostenfrei und anbieterneutral.

Das Konsortium ist ein Zusammenschluss unter der Konsortialführerschaft von GS1 Germany, vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME), Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production gGmbH (CSCP), des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT), des Fraunhofer-Zentrums für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) und dem wisnet innovation research institute (w.i.r.i.).

Projektlaufzeit: 01.11.2022–31.10.2025

Das Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke gehört zu Mittelstand-Digital. Mit Mittelstand-Digital unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.

Das Mittelstand-Digital Netzwerk bietet mit den Mittelstand-Digital Zentren, der Initiative „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“ und „Digital Jetzt“ umfassende Unterstützung bei der Digitalisierung. Kleine und mittlere Unternehmen profitieren von konkreten Praxisbeispielen und passgenauen, anbieterneutralen Angeboten zur Qualifikation und IT-Sicherheit. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ermöglicht die kostenfreie Nutzung und stellt finanzielle Zuschüsse bereit. 

Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstand-digital.de.


IDunion

Das Ziel des Konsortiums ist der Aufbau eines offenen Ökosystems für die dezentrale Identitätsverwaltung, welches weltweit nutzbar ist und sich an europäischen Werten und Regularien orientiert. Jeder (inklusive natürlicher und juristischer Personen sowie Dinge) hat damit die Möglichkeit seine Identitätsinformationen selbst zu verwalten und zu entscheiden, wann und mit wem er diese teilen möchte. Die Hoheit über die eigenen Daten ist wichtig, speziell wenn es um sehr sensible und persönliche Informationen geht.

Nutzer können sich für eines von mehreren Wallets entscheiden, welche verwendet werden, um Bescheinigungen zu speichern und nach Bedarf dritten Parteien zu präsentieren. Dies ist für unterschiedlichste Anwendungsfälle nützlich und ermöglicht eine neue Art der Identitätsverwaltung. Diese wird nicht mehr von Technologie-Konzernen übernommen, welche als zentraler Identitätsverwalter auftreten, sondern vom Nutzer selbst! Dieser kann sich entscheiden, wo die Informationen gesichert werden sollen, mit welchem Programm diese verwaltet werden und mit wem Informationen geteilt werden. Wir nennen dieses Konzept die selbstbestimmte Identität. Mehr

Zudem ist GS1 Germany als assoziierter Partner an ID-Ideal beteiligt. Weitere Informationen finden Sie hier.


SiLKe - Sichere Lebensmittelkette durch Anwendung von Blockchain-Technologie

Viele Unternehmen der Lebensmittelbranche sind kaum in der Lage Anforderungen hinsichtlich Rückverfolgbarkeit ausreichend nachzukommen. Es dauert oft lange, die Ursachen von Verunreinigungen zu identifizieren, womit die Gefährdung lange bestehen bleibt. Nach der Identifikation der Ursache ist es aufwendig, die verunreinigten Lebensmittel im Handel zu isolieren.

Am 01. Juni 2019 startete GS1 Germany mit acht Projektpartnern das Forschungsprojekt SiLKe. Das Gesamtziel des Forschungsprojektes ist es, durch den Einsatz der Blockchaintechnologie die Transparenz und Sicherheit der Prozesse und Strukturen der Lebensmittelproduktion und -logistik zu erhöhen. So soll eine hochauflösende Rückverfolgbarkeit ermöglicht und gleichzeitig Fälschungssicherheit sichergestellt werden. Mehr

Gefördert wird das Forschungsprojekt SiLKe vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.


Fenix

FENIX steht für "A European FEderated Network of Information eXchange in Logistics" und ist ein von der Europäischen Kommission gefördertes Logistik-Projekt. Das Ziel: maximale Interoperabilität zwischen existierenden und neuen Logistik-Informationssystemen für ein nahtloses Datenaustausch-Netzwerk. 

Der derzeitige Mangel an interoperablem und vernetztem Datenaustausch in der Liefer- und Logistikkette stellt das Haupthindernis dar, um Transport- und Logistikprozesse im europäischen Verkehrsnetz effizienter zu gestalten. Viele manuelle Eingaben, nicht-digitale Frachtpapiere, umständliche Zollabwicklungen und kaum neutrale wie überschneidungsfreie Standards erschweren die Arbeit der Logistiker. Um FENIX hin zu einer besseren Interoperabilität zu führen, hat sich GS1 europäisch aufstellt: gemeinsam mit GS1 Global und den GS1 Länderorganisation Belgien, Frankreich, Griechenland, Österreich und Spanien ist GS1 Germany für „Standardisierung und Interoperabilität“ verantwortlich.

FENIX zielt darauf ab, die Anbindung verschiedener digitaler Plattformen miteinander zu ermöglichen und die von ihnen angebotenen Dienste und Services zu harmonisieren. Eine Optimierte Routenplanung und dynamisches Re-Routing auf Basis von Realtime-Visibility sind dabei nur einige Services, die als Plug- and Play Lösung erarbeitet werden sollen. FENIX widmet sich außerdem dem Internet of Things (IoT), der Satellitennavigation und retrospektiven Daten, um automatische Prozesse und intelligente Algorithmen zu entwickeln. Sie sollen Frachtrouten straffen und optimaler kombinieren. 

Am Ende der Projektlaufzeit im April 2022 soll das not-for-profit, open-source und föderativ organisierte Netzwerk für Transport und Logistik allen Teilnehmer in der EU für die Praxis zur Verfügung stehen. Mehr 

Co-financed by the Connecting Europe Facility of the European Union.


COPPA - Open Circular-Collaboration-Platform (CCP) for Sustainable Food Packaging from Plastics

Die Mengen an Verpackungsmüll erreichen von Jahr zu Jahr Rekordwerte. Deutschland ist hierbei Spitzenreiter mit einem der höchsten Werte Europas. Kunststoffherstellung- und Entsorgung sind dabei für ca. 1/7 der Erreichung des 1,5C Zieles verantwortlich (Quelle: Plastic und Climate 2019). Auffällig hierbei ist, dass nur 9 Prozent von dem Verpackungskunststoffen in Deutschland aus Sekundärstoffen gewonnen werden. Informatorische und marktliche Gegebenheiten hindern heutzutage die Recyclingfähigkeit.

COPPA steht für: Open Circular-Collaboration-Platform (CCP) for Sustainable Food Packaging from Plastics. Die CCP soll die Nachverfolgung des Materials ermöglichen und fokussiert auf die Weitergabe von Informationen über das Rezyklat: Beispielweise Anteile, Qualität und Herkunft. Dadurch wird die Reduktion von Primärmaterial bewerkstelligt und gleichzeitig eine Nachweisführung von Nachhaltigkeitswirkungen gewährleistet, z.B.: CO2 Emissionen. 

GS1 Germany trägt mit seinen Standards zur Gestaltung einer gemeinsamen digitalen Sprache bei, welche alle beteiligten Unternehmen über den Lebenszyklus von Kunststoff informiert. Zudem entwickelt GS1 Germany komplementäre Betreiber-, Geschäfts-, und Eigentumsmodelle für die Plattform. Hierdurch soll Vertrauen geschaffen und die Integration mittelständischer Unternehmen in das System gewährleistet werden. Weitere Informationen zum Projekt COPPA finden Sie hier.

Der Beitrag entstand im Rahmen des Forschungsprojektes COPPA, das vom Bundesministerium fürn Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert und von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als Projektträger betreut wird. 


REIF - Resource-efficient, Economic and Intelligent Foodchain

Das Ziel des Projekts REIF Resource-efficient, Economic and Intelligent Foodchain – ist es, durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) die Verschwendung von Lebensmitteln drastisch zu reduzieren. Ein besonderes Augenmerk des Projekts liegt auf einer ganzheitlichen Optimierungsstrategie über mehrere Wertschöpfungsstufen und -partner hinweg.

Um dieses Ziel zu erreichen, folgt REIF einem Zweiklang aus Minimierung von Überproduktion und Vermeidung von Ausschuss. Um eine Überproduktion zu vermeiden, sollen durch einen verbesserten Daten- und Informationsaustausch entlang der Wertschöpfungskette Bullwhip-Effekte reduziert und die Nachfrage der Konsumenten mit Hilfe von KI genauer prognostiziert werden. Um produktionsbedingten Ausschuss zu reduzieren, soll durch KI die Produktionsinfrastruktur dazu befähigt werden, kurzfristig sowohl auf die schwankende Nachfrage als auch auf die schwankende Rohstoffqualität unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Zielgrößen adäquat reagieren zu können. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Der Beitrag entstand im Rahmen des Forschungsprojektes REIF, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und vom Projektträger Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) betreut wird. 

Sie haben Fragen zu unseren Forschungsprojekten?

Jens Bungart

Senior Manager Reseach + Consulting, GS1 Germany GmbH

+49 221 94714-457 jens.bungart@gs1.de