Digitalisierung der Logistik mit standardisiertem Palettenschein

• GS1 Germany stellt auf transport logistic neuen Standard für Palettenscheine vor • Palettenscheine können künftig elektronisch getauscht werden • Branche will sich auf Regeln für freie Handelbarkeit einigen

Palettenscheine auf Papier gehören noch zum Tagesgeschäft jedes Lkw-Fahrers. Warenempfänger setzen ihn ein, wenn der Palettentausch nicht direkt erfolgt. Der Besitzer kann den Schein später beim Schuldner einlösen. Dafür werden auch Dienstleister eingesetzt. Der Nachteil: Bisher sah jeder Palettenschein anders aus, was den Abgleich beim Eintauschen erheblich erschwert. Logistische Prozesse sind dementsprechend stark von manueller Dokumentation geprägt – die Digitalisierung steckt hier in den Kinderschuhen. Jetzt hat bei GS1 Germany eine Projektgruppe aus Handel, Industrie und Logistikdienstleistern – darunter Dachser, Epal, Metro, Henkel, Paki, Rewe und Schenker – das Thema aufgegriffen und ein einheitliches Layout auf den Weg gebracht. Das Ergebnis stellt GS1 Germany auf der transport logistic 2017 vor: ein standardisierter GS1 Palettenschein zur späteren Einlösung beim Aussteller. Künftig soll jeder Palettenschein auf Basis von globalen Standards serialisiert werden.

„Der GS1 Palettenschein könnte eine ähnliche Erfolgsstory erleben wie das GS1 Transportetikett, das aus der Logistik nicht mehr wegzudenken ist“, ist Thomas Niebur, Leiter Competence Center Supply Chain Management bei GS1 Germany, überzeugt. Der im April verabschiedete Standard sorgt nicht nur für Einheitlichkeit, sondern schützt durch die Serialisierung auch vor Fälschungen. Die Identifikationsnummer soll in einem GS1 DataMatrix auf den Schein gedruckt werden – das ist der Schlüssel für das Erfassen mittels Scanner und den elektronischen Austausch. „Der Aufwand für händisches Nachschlagen und Abgleichen bei der Einlösung von Palettenscheinen ist heute noch enorm. Hier ist viel Luft für mehr Effizienz“, so Niebur weiter.

Derzeit wird die Lösung bereits bei Systemanbietern, unter anderem Interpal und FIS-iLog beispielhaft implementiert. „In einem Anschlussprojekt werden nun die entsprechenden Prozesse beschrieben und auch die Voraussetzungen für die freie Handelbarkeit des Palettenscheins erarbeitet“, berichtet Niebur. Werden im GS1 DataMatrix beispielsweise weitere Informationen wie Empfänger, Ausstelldatum und Ausstellort verschlüsselt, reicht es künftig, die Nummer zu kommunizieren. Das schriftliche Ausfüllen eines kompletten Scheins erübrigt sich und die Scheine könnten elektronisch getauscht und gehandelt werden. Auf die Regeln hierfür will sich die Branche verständigen.

Interessenten können sich vom 9. bis 12. Mai 2017 auf der transport logistic in der Messe München in Halle B2, Stand 223/324 bei GS1 Germany über den neuen Standard informieren. Die Anwendungsempfehlung „Standardisierter GS1 Palettenschein“ steht ab sofort zum Download unter www.gs1-germany.de zur Verfügung.

Pressebild: GS1 Palettenschein: Ab sofort unverwechselbar und fälschungssicher mit den GS1 Standards (Bild: GS1 Germany)

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