Krankenhäuser werden sicherer für Patienten

Healthcare live!-Konferenz von GHX Europe und GS1 Germany in Dresden demonstriert, wie Prozesse effizienter abgewickelt werden können und das Krankenhauspersonal sich somit intensiver um die Patienten kümmern kann.

Köln. „Was wir aus anderen Branchen wissen, bestätigt sich auch für das Gesundheitswesen: Elektronische Prozesse auf Basis der GS1-Standards führen zu deutlichen Kostenreduzierungen“, berichtete Jörg Pretzel, Geschäftsführer GS1 Germany, von der Healthcare live!-Konferenz in Dresden. Dies zeigt auch eine Studie der Ruhruniversität Bochum, die auf der Veranstaltung vorgestellt wurde. Das Einsparpotenzial in allen Prozessen des Gesundheitswesens liegt laut Pretzel bei drei Milliarden Euro. Das bestätigt auch die Studie der Ruhruniversität Bochum, die den Teilprozess der Beschaffung in deutschen Krankenhäusern analysiert hat und allein für dieses Segment ein jährliches Einsparpotenzial von 72 Millionen bescheinigt. „Gleichzeitig steigern wir durch bessere Datenqualität und optimierte Abläufe die Sicherheit des Patienten“ ergänzt David Kerr, President Europe bei GHX.

Dass diese Botschaft inzwischen bei den Krankenhäusern angekommen ist, zeigt die Resonanz: Mit insgesamt 250 Teilnehmern war die Konferenz restlos ausgebucht. Insgesamt 45 Prozent der Teilnehmer waren verantwortliche Mitarbeiter aus Krankenhäusern.

Das Universitätsklinikum Dresden, Gastgeber der Konferenz, demonstrierte den Nutzen von elektronischen Standards im Rahmen der täglichen Arbeit. Wilfried Winzer, Kaufmännischer Vorstand des Universitätsklinikums zeigte, deutlich welche Potenziale sich bei konsequenter Umsetzung ergeben können: „Wir identifizieren in Kürze über 1.100 Anlieferstellen in unserem Klinikum automatisch mittels der Globalen Lokationsnummer GLN von GS1 Germany“. Damit würde sich die Zahl der Falschanlieferungen drastisch reduzieren, so Winzer.

Auch die Einkaufsgemeinschaften zeigten Geschlossenheit, indem sie den Einsatz von elektronischen Standards nachdrücklich forderten. Oliver Gründel, AGKAMED, und Thomas Klein, Vertreter der EK-UNICO, riefen mit gemeinsam mit anderen Einkaufsgemeinschaften dazu auf, dass die administrativen Abläufe nicht länger dem technischen Standard in Krankenhäusern hinterher hinken dürften: „Für Diagnose und medizinische Behandlung kommen in unseren Häusern die neuesten und innovativsten Gerätschaften zum Einsatz“, so Gründel. Da dürfe man mit der Administration nicht den Anschluss verpassen. Damit wird, da sind sich auch die anderen Einkaufsgemeinschaften einig, in erster Linie das Fachpersonal entlastet. „Werden alle Produkte einheitlich auf Basis von Standards gekennzeichnet, reduziert sich der Aufwand für die Dokumentation erheblich. Mehrfaches Einscannen oder gar manuelles Erfassen von Produkten wird mit einheitlichen Artikelidenten entfallen. Davon profitieren nicht zuletzt auch die Patienten“, erklärt Klein.

Für mehr Patientensicherheit soll künftig auch eine neue Gesetzgebung sorgen. Dr. Matthias Neumann, Regierungsdirektor im Bundesministerium für Gesundheit, gab einen Ausblick auf behördliche Bestrebungen zur eindeutigen Artikelidentifikation von Medizinprodukten im Gesundheitswesen. Zukünftig sollen Beteiligte der gesamten Versorgungskette rechtsverbindlich das weltweit eindeutige Auto-ID-Kennzeichnungssystem UDI (Unique Device Identification) einführen. Bereits 2011 wird die EU-Kommission eine Empfehlung zum europäischen UDI-System vorlegen.

Veranstalter der Healthcare live!-Konferenz waren GS1 Germany, Anbieter von Identifikations- und Kommunikationsstandards, und GHX Europe.

Weitere Informationen unter www.gs1-germany.de, www.ghxeurope.com

 

GS1 Germany hilft Unternehmen aller Branchen dabei, moderne Kommunikations- und Prozess-Standards in der Praxis anzuwenden und damit die Effizienz ihrer Geschäftsabläufe zu verbessern. Unter anderem ist das Unternehmen in Deutschland für das weltweit überschneidungsfreie GS1-Artikelnummernsystem zuständig – die Grundlage des Barcodes. Darüber hinaus fördert GS1 Germany die Anwendung neuer Technologien zur vollautomatischen Identifikation von Objekten (EPC/RFID) und bietet Lösungen für mehr Kundenorientierung (ECR – Efficient Consumer Response). Das privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen mit Sitz in Köln gehört zum internationalen Netzwerk „Global Standards One“ (GS1) und ist die zweitgrößte von mehr als 100 GS1-Länderorganisationen. Paritätische Gesellschafter von GS1 Germany sind der Markenverband und das EHI Retail Institute.

GHX ist die führende eBusiness-Plattform im europäischen und nordamerikanischen Gesundheitswesen. Durch eine Automatisierung der Prozesse, eine Reduzierung der Betriebskosten und eine verbesserte wissensbasierte Entscheidungsfindung ermöglicht GHX medizinischen Einrichtungen und Lieferanten signifikante Einsparungen. GHX Produkte und Dienstleistungen umfassen neben der elektronischen Abwicklung von internen und externen Bestellabläufen die Bereiche Stammdaten-/Vertragsmanagement, Datenvalidierung/–synchronisierung, Vertriebsautomatisierung und Business Intelligence.

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