Nachhaltige Kreislaufwirtschaft: Forschungsprojekt Circ4Life gestartet

Gemeinsam mit 16 Partnern aus ganz Europa arbeitet GS1 Germany seit Mai 2018 im Forschungsprojekt „Circ4Life“ an gemeinschaftlichen Lösungen für mehr Nachhaltigkeit in der Konsumgüterbranche.

Ein nachhaltigerer Konsum sowie das Recycling und die Wiederverwertung von Produkten wie LED-Lampen, Tablets, Fleisch und Gemüse stehen im Mittelpunkt der 2018 gestarteten Initiative Circ4Life. Ziel des Verbundprojekts von insgesamt 17 Partner-Unternehmen aus ganz Europa ist es, die CO2-Emissionen und das Abfallaufkommen in der Konsumgüterwirtschaft zu reduzieren. Denn: Allein in Deutschland wurden laut Umweltbundesamt im Jahr 2016 rund 18 Millionen Tonnen an Verpackungen verbraucht und fielen als Abfall an. Mit Blick auf die gesamte EU liegt das Abfallaufkommen pro Kopf im Durchschnitt bei etwa 170 Kilogramm. Immerhin 70 Prozent davon werden heute recycelt. Bis April 2021 wollen die Konsortialpartner unter der Leitung der Nottingham Trent University weitere Potentiale heben. Zu diesem Zweck arbeiten sie erstmals an Modellen sowohl für eine nachhaltigere Produktion von LED-Lampen, Tablets, Fleisch und Gemüse als auch für die Weiter- und Wiederverwertung von LED-Lampen und Tablets. Gefördert wird das Projekt durch die EU im Rahmen ihres Programms für Forschung und Innovation „Horizon 2020“.

Verbraucherinformation und -kooperation im Fokus

Wesentlichen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung des Abfallaufkommens haben auch die Kaufentscheidungen der Konsumenten. „Sich am Kaufregal bewusst für ein nachhaltigeres Produkt zu entscheiden, ist heute oftmals noch nicht möglich. Es mangelt vor allem an entsprechenden Daten in den einzelnen Unternehmen als auch in der Lieferkette,“ sagt Dr. Bahar Cat-Krause, Senior Managerin Sustainability bei GS1 Germany. Das soll sich zukünftig ändern: „Neben Lösungen für eine nachhaltigere Produktion, Entsorgung und Weiterverwertung ist es auch Projektziel, Verbrauchern nachhaltigere Kaufentscheidung zu ermöglichen. Liegen die Nachhaltigkeitsdaten erst einmal vor – und das ist derzeit noch die größte Hürde – wäre es zum Beispiel denkbar, sie in einem Barcode verschlüsselt auf dem Produktetikett zur Verfügung zu stellen. Per Smartphone-Scan könnten Verbraucher diese Informationen dann online abrufen. Und auch in Onlineshops wäre die Verlinkung auf eine entsprechende Website mit weiterführenden Informationen vorstellbar.“

Um möglichst alltagstaugliche und verbrauchergerechte Lösungen zu erarbeiten, setzt das Projektteam bei der Entwicklung der Kreislaufmodelle und Verbraucherkommunikation gezielt auf die Mitsprache und Mitwirkung von Konsumenten. Ihre Bedarfe sollen gezielt abgefragt werden und in die Projektarbeit einfließen. Zu diesem Zweck findet im November 2018 ein „Innovation Camp“ in Krakau statt. Dort haben Verbraucher, Unternehmen aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie politische Institutionen die Gelegenheit zur Mitwirkung.

Mehr Informationen zum Projekt finden sich auf www.circ4life.eu.

 

Hintergrund: Drei Projekt-Schwerpunkte der Initiative Circ4Life im Überblick

Das erste Teilprojekt hat die Entwicklung eines intelligenten Systems zur Analyse von Verbraucherfeedback auf Websites wie Ebay, Amazon und in Onlineshops zum Ziel. Analyse-Ergebnisse könnten zukünftig zum Beispiel für die Weiterentwicklung von nachhaltigeren Produkten genutzt werden. Im Rahmen des zweiten Teilprojekts entwickelt das Konsortium eine Smartphone-App für mehr Transparenz: Per Barcode-Scan auf Produkten zum Beispiel im Supermarkt oder in Restaurants sollen Verbraucher zukünftig Informationen darüber erhalten, welche Auswirkungen ein Produkt auf die Umwelt hat. Der dritte Schwerpunkt des Projekts befasst sich mit der Erarbeitung eines Recyclingmodells für elektronische Geräte wie LED-Lampen und Tablets: Zukünftig sollen Verbraucher per Web-Anwendung ihren ökologischen Fußabdruck erfassen und verbessern können – zum Beispiel mit der Sammlung von Eco-Punkten, die sie für die nachhaltige Entsorgung von alten oder kaputten Geräten erhalten.

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