Nie mehr Lieferengpässe bei Medikamenten

Eines der Ergebnisse im Forschungsprojekt SafeMed ist ein Online-Sicherheitsberater, der hilft, Bedrohungen in der Medikamentenversorgung zu identifizieren und vorzubeugen.

Leere Regale bei Erkältungsmedikamenten, Lieferengpässe beim Impfstoff gegen Masern & Co.: Das sind keine ungewöhnlichen Szenarien. Patienten in Deutschland erleben Jahr für Jahr, dass mitunter dringend benötigte Medikamente nicht vorrätig sind. Gründe für solche Lieferengpässe sind beispielsweise Produktionsausfälle, nicht verfügbare Rohstoffe oder aber Chargenrückrufe. Unternehmen der pharmazeutischen Versorgungskette stehen immer wieder vor der Herausforderung, auch in unerwarteten Situationen wie schweren Naturereignissen oder Epidemien die Bevölkerung adäquat mit Medikamenten zu versorgen. Unterstützung erhalten Apotheken, Krankenhäuser und Pharmahersteller jetzt durch das kostenlose Online-Tool „Sicherheitsberater“ unter www.sichere-pharmakette.de. Die Anwendung entstand im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojekts SafeMed, an dem auch GS1 Germany beteiligt war. Ziel des Projekts war es, Lösungen zu entwickeln, um die Bevölkerung jederzeit sicher mit Arzneimitteln versorgen zu können.

„Kurze Fragebögen schaffen in knapp 30 Minuten einen Überblick darüber, wie gut ein Unternehmen für Engpässe gerüstet ist“, erklärt Bettina Bartz, Senior Branchenmanagerin Gesundheitswesen bei GS1 Germany. „Der webbasierte Sicherheitsberater sensibilisiert für Problembereiche in der medizinischen Versorgungskette und zeigt anschließend Lösungen auf. So kann mit der auf GS1 Standards basierenden Notfalldatenbank zuverlässig eine Umverteilung der benötigten Ware hin zu den Patienten koordiniert werden “, so Bartz weiter.

Das Onlinetool unterstützt Anwender mit fünf Paketen dabei, sich gegen Lieferengpässe zu rüsten. Ein Safety-Check führt Nutzer durch verschiedene thematische Bereiche, in denen Lieferwege, Qualitätsstandards, potenzielle Risiken oder Aufstellung für bestimmte Szenarien abgefragt werden. Im Projekt SafeMed wurden insgesamt neun Bedrohungsszenarien identifiziert. Die Safety-Risk Map beschreibt diese Bedrohungen für die Medikamentenversorgungskette. Im Paket Safety-Concepts finden Unternehmen präventive und reaktive Sicherungsmaßnahmen zum Schutz vor Versorgungsengpässen. Das Modul Safety-Evaluation stellt eine Methodik vor, mit der das Schadensausmaß bewertet werden kann. Es berücksichtigt die Unsicherheiten bei der Auswirkung von Risiken und integriert dabei auch nicht-quantitative und nicht monetär-bewertbare Größen. Die Safety-Communication identifiziert Eskalationsstufen und soll die Akteure der medizinischen Versorgungskette sensibilisieren und für mehr Transparenz in der Kette sorgen.

Den Kern des Projekts SafeMed bildete ein interdisziplinäres Projektkonsortium aus drei Forschungsinstituten. Als Praxispartner konnten neben GS1 Germany Vertreter aller relevanten Stufen der Medikamentenversorgungskette sowie Beratungsunternehmen der Pharmabranche gewonnen werden. Unterstützt wurde das Konsortium weiterhin durch zahlreiche Verbände der Branche.

Weitere Informationen unter: www.sichere-pharmakette.de 

Abbildung: Der SafeMed Sicherheitsberater kann kostenlos von allen Beteiligten der medizinischen Versorgungskette genutzt werden. (Quelle: SafeMed)

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