Fax- und papierbasierte Prozesse, länderspezifische Kommunikationsstandards: die europäische Textilwirtschaft kämpfte in den vergangenen Jahren mit steigenden Kosten und zunehmender Ineffizienz der Prozesse. Jetzt hat sie sich auf ein gemeinsames Vorgehen im E-Business verständigt. Im Rahmen des eBIZ-Projekts des Europäischen Komitees für Normung (CEN) wurde hierfür eine Anwendungsempfehlung erarbeitet. Sie soll als Leitfaden für harmonisierte E-Business-Prozesse entlang der gesamten Supply Chain dienen und basiert auf den von GS1 entwickelten Standards. Die englischsprachige Veröffentlichung steht allen interessierten Unternehmen kostenlos zum Download unter www.ebiz-tcf.eu/index.php/the-reference-architecture zur Verfügung.
„Die Empfehlung ist ein Meilenstein für die europäische Fashion-, Schuh- und Sportbranche“, so Markus Müller, zuständiger Branchenmanager bei GS1 Germany. Erstmals könnten Industrie und Handel mit Geschäftspartnern in ganz Europa auf Basis der gleichen Standards und damit effizienter arbeiten. In Deutschland hatte sich die Textilbranche bereits auf ein gemeinsames Vorgehen bei Produktidentifikation, elektronischem Datenaustausch und Prozessen geeinigt. Diese Ergebnisse waren in das Projekt eBIZ eingeflossen und sollen nun maßgeblich die europäische Arbeitsweise bestimmen.
Das CEN-Projekt wurde durch den europäischen Dachverband der Textilindustrie Euratex initiiert. Neben GS1 Germany sind weitere europäische GS1 Organisationen, Unternehmen und IT-Dienstleister beteiligt. GS1 Germany wurde im August 2013 in das Advisory Board von eBIZ berufen und will nun die Zusammenarbeit von CEN/EU, Euratex und der deutschen Initiative Connecting Fashion Business weiter intensivieren.
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