Rein lineare Wertschöpfungsketten, wie sie aktuell noch in der Konsumgüterbranche zu finden sind, sind auf längere Sicht nicht zukunftsfähig. Die Marktverschiebungen in Richtung netzwerk- und plattformorientierter Geschäftsmodelle sind enorm. Gemäß einer Schätzung der TU Darmstadt und des Beratungsunternehmens Ecodynamics steigerte sich der Börsenwert der 60 größten Plattformen der Welt im ersten Halbjahr 2018 um insgesamt eine Billion US Dollar. Egal ob digitale Plattformen, kollaborative Netzwerke, Cloud-Computing, Data Lakes, Blockchain, Internet of Things oder Industrie 4.0 - die Digitalisierung treibt unterschiedlichste Ausprägungen und Facetten von Vernetzung. Sie ist nicht nur Motor für die Entwicklung neuer Lösungen, sondern fordert die Unternehmen, Menschen und die Gesellschaft auch heraus. „Zukunftsorientierte Unternehmen erkennen die Digitalisierung als Chance und Basis für die Entwicklung nachhaltig erfolgreicher, netzwerkbasierter Geschäftsmodelle. Diejenigen, die dies ignorieren, setzen ihre Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel“ - dieser Meinung ist Klaus Vogell, Innovationsmanager bei GS1 Germany. Gemeinsam mit Experten von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und dem rheingold institut sowie Praktikern aus etablierten Unternehmen und Start-ups hat das Innovationsteam von GS1 Germany für das siebte und letzte Zukunfts-Szenario der Studie „2025: Smart Value Networks“ untersucht, wie sich die Form der Wertschöpfung in der Konsumgüterbranche bis 2025 verändern wird, welche Rolle hierbei die Wertschöpfung in Netzwerken spielen wird und welche Herausforderungen damit für die Unternehmen verbunden sind.
Netzwerke können schneller auf die Bedürfnisse der Kunden reagieren
Neben der Digitalisierung gibt es weitere Treiber, die die Entwicklung von Wertschöpfungsnetzwerken beschleunigen. Die globale Ressourcenverknappung, der Kostendruck aufgrund preisbewusster Konsumenten, die zunehmende Nachfrage nach individualisierten Produkten sowie der zunehmende Fachkräftemangel sind zusätzliche Einflussfaktoren. „Konsumgüterhersteller, Händler und Logistikdienstleister werden im Jahr 2025 mehr als heute über Unternehmensgrenzen hinweg zusammenarbeiten müssen. Der Vorteil für die Netzwerkpartner liegt auf der Hand: Das Netzwerk kann schneller und effizienter auf die Bedürfnisse der Kunden reagieren als die einzelnen Unternehmen. Ressourcen, Daten und Know-how der Partner werden gezielt genutzt, einzelne Prozesse können dauerhaft oder nach Bedarf auf andere Teilnehmer verlagert werden“, verdeutlicht Dr. Christian Wulff, Leiter des Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter bei PwC Deutschland.
Grundvoraussetzung für nachhaltige Wertschöpfung in Netzwerken sind Zuverlässigkeit, Sicherheit und Vertrauen. Wer möchte schon mit Partnern zusammenarbeiten, die ihre zugesagten Leistungen nicht erfüllen, die Daten nicht ausreichend vor Missbrauch schützen oder Terminvereinbarungen nicht einhalten. Cyberkriminalität wird immer größere Dimensionen annehmen und erfordert gesonderte Schutzmaßnahmen. Datensicherheit ist somit auch ein wichtiger Treiber für die Ausgestaltung zukünftiger Netzwerkplattformen. Ein anderer relevanter Erfolgsfaktor von Wertschöpfungsnetzwerken ist die Festlegung gemeinsamer Standards in Bezug auf Daten- und Kommunikationsschnittstellen. Sie gewährleisten eine reibungslose und unternehmensübergreifende Kooperation und Transaktion innerhalb einer bis 2025 hoch entwickelten digitalen Infrastruktur, die u.a. Cloud-Technologien und dezentralisierte Datenströme beinhaltet.
Offen, wach, agil – so gestalten Unternehmen ihre Zukunft erfolgreich
Die Netzwerkökonomie 2025 erfordert aber nicht nur Investitionen in Prozesse und Technologien, sondern auch eine neue Art der Unternehmensführung. Sie sollte vor allem eines sein: open minded. Sie denkt nicht länger in (Macht-) Strukturen, sondern in Kompetenzen. Sie fördert eine Kultur der Kommunikation und Kooperation. Vorhandenes Wissen gilt als wertvolle Ressource, die geteilt und möglichst effizient genutzt wird. Offen, wach und agil – so erleben Unternehmen Veränderungen nicht als Bedrohung, sondern nutzen sie konstruktiv als Bestandteil der eigenen Geschäftsprozesse. „2025 wird die Konsumgüterbranche durch eine hohe Veränderungsdynamik gekennzeichnet sein. Aus starren Unternehmensstrukturen heraus, ist es schwer, sich in diesen komplexen Rahmenbedingungen zu bewegen. Partnerschaften innerhalb und außerhalb des Unternehmens helfen und bieten neue Möglichkeiten“, ist Klaus Vogell von GS1 Germany überzeugt.
Die gesamten Erkenntnisse und konkrete Handlungsempfehlungen zum siebten Szenario „Wertschöpfungsnetzwerke und Network-Management 2025“ stehen kostenfrei auf www.gs1-germany.de/zukunftsstudie zur Verfügung.
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Über die Studie „2025: Smart Value Networks“
In dem Szenario-Projekt „2025: Smart Value Networks“ werfen GS1 Germany, PwC Deutschland und das rheingold institut gemeinsam mit Unternehmen aus Handel, Industrie und Dienstleitung einen Blick in die Zukunft der Konsumgüterbranche. In insgesamt sieben Workshops entwickeln die Experten im Jahr 2018 sieben Szenarien zu den wichtigsten Trends der Branche. Die Ergebnisse werden jeweils in einem Whitepaper veröffentlicht und umfassen Treiber, Herausforderungen, Lösungen und Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Die sieben Szenarien auf einen Blick: 1. Shopper Behaviour, 2. Omni-Channel Retailing, 3. Category Management & Purchase, 4. Supply Chain Management inkl. Last Mile Delivery, 5. Future Technologies, 6. Produktion, Transparenz & Traceability. 7. Wertschöpfungsnetzwerke und Network-Management 2025. Alle Szenarien stehen auf www.gs1-germany.de/zukunftsstudie. zum kostenlosen Download bereit.
Aus den gewonnenen Erkenntnissen entsteht Anfang 2019 eine Roadmap als Orientierungshilfe und Leitfaden für die Konsumgüterbranche bis zum Jahr 2025.
Weitere Informationen unter www.gs1-germany.de/zukunftsstudie.
Über GS1 Germany: GS1 Germany unterstützt Unternehmen aller Branchen dabei, moderne Kommunikations- und Prozess-Standards in der Praxis anzuwenden und damit die Effizienz ihrer Geschäftsabläufe zu verbessern. Unter anderem ist das Unternehmen in Deutschland für das weltweit überschneidungsfreie GS1 Artikelnummernsystem zuständig – die Grundlage des Barcodes. Der Forschungsbereich GS1 Germany Innovation entwickelt in unternehmensübergreifenden Projekten Lösungen für Herausforderungen von morgen. Im Fokus steht die Bewertung innovativer Technologien und deren Einfluss auf zukünftige Wertschöpfungsnetze, um daraus konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen abzuleiten. www.gs1-germany.de/innovation Paritätische Gesellschafter von GS1 Germany sind das EHI Retail Institute und der Markenverband.
Über PwC: PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 250.000 Mitarbeiter in 158 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.de/handel.
Über das rheingold institut: Das rheingold institut gilt als eines der führenden Institute der qualitativen und quantitativen Marktforschung und spürt mit tiefenpsychologischen Methoden gesellschaftliche Trends auf. Rund 45 feste und 55 freie Mitarbeiter erforschen Märkte, Medien und Kultur. Daraus ist ein einzigartiger Erfahrungsschatz zu den unterschiedlichsten Themen entstanden. rheingold verfügt damit über umfassendes, stets aktuelles Verbraucherwissen weltweit. Mit Dependancen in San Francisco und Shanghai baut das Institut seine Internationalität stetig aus. www.rheingold-marktforschung.de