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Empfängerorientierte Lieferservices durch Kooperationen auf der letzten Meile

Das Förderprojekt Smile erforscht, wie die Zustellung von Warensendungen auf der letzten Meile serviceorientierter und effizienter erfolgen kann. Basis sind eine digitale Plattform und innovative, kooperative Prozesse.

Fotografie Paketübergabe zweier Personen, Darstellung Förderprojekt Smile

3,35 Mrd. Sendungen beförderten die Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) laut Bundesverband Paket und Expresslogistik (Biek) allein im Jahr 2017 bundesweit. Und für dieses Jahr rechnet der Biek für den gesamten KEP-Markt mit einem Zuwachs von bis zu 5,5 Prozent. Pro Zustelltag stehen die KEP-Unternehmen mit etwa 6 Millionen Kunden in Kontakt. Deren Anforderungen und Zustellwünsche rücken verstärkt in den Vordergrund. Das erfordert von der Branche nicht selten Mehrfach- sowie immer individuellere, flexiblere Zustellungen. Gleichzeitig sind die großen Paktdienste wie auch die deutschen Innenstädte am Rande ihrer Belastungsgrenze angelangt. Und im ländlichen Raum müssen die Paketdienstleister auf der letzten Meile oft große Entfernungen bewältigen. Alles das macht die letzte Meile zur teuersten Teilstrecke im gesamten Lieferprozess. Diese Herausforderungen geht das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Projekt „Smile“ an. Es ist dieses Jahr gestartet und soll bis Februar 2021 Lösungen für kooperative und vernetzte Zustellszenarien entwickeln.

Smile steht für “Smart-Last-Mile Logistik” in urbanen und ländlichen Räumen. In diesem Forschungsprojekt konzipieren die Unternehmen GoodsTag (Konsortialführer), GS1 Germany und Pickshare zusammen mit dem Hasso-Plattner-Institut an der Universität Potsdam und der Universität Leipzig kooperative Zustelllösungen für die letzte Meile. Bisher schließen individuelle IT-Systeme und geschlossene Zustelllösungen Kooperationen auf der letzten Meile in der Regel aus, was in der Vergangenheit bereits zahlreiche Citylogistik-Projekte scheitern ließ.

Das Förderprojekt erforscht die Warenzustellung beim Endkunden zum Wunschtermin und am Wunschort auf Basis einer Plattformlösung für alle Prozessbeteiligten. Mögliche Zustelllösungen sind zum Beispiel Crowd Logistics, wie etwa die An- und Mitnahme von Paketen für Nachbarn, oder Kofferraumzustellungen über Mikrodepots sowie Multi-Label-Paketshops. Ziel dabei ist es, die Quote der erfolgreichen Erstzustellungen deutlich zu erhöhen.

Im Smile-Projekt besteht die zentrale Herausforderung darin, Pakete und involvierte Parteien – wie zum Beispiel Carrier, Transporteure, Mikrodepots oder Empfänger – über alle Stufen der Lieferkette hinweg, eindeutig zu identifizieren und allen Beteiligten einen offenen Zugang zu neuen Zustellformen zu ermöglichen. Das erfordert unter anderem ein umfangreiches Management zur Identifikation und Authentifizierung der Beteiligten sowie einen reibungslosen Informationsfluss aller benötigten Daten. Basis ist eine noch zu realisierende Smart Service Plattform unter der Regie der GoodsTag und des Hasso-Plattner-Instituts. Sie soll so ausgebaut werden, dass zukünftig Sendungen unabhängig von der Wahl des KEP-Dienstleisters gesteuert und flexibel sowie individuell an den Kunden geliefert werden können. Dazu verknüpft die Plattform alle Akteure in der Transportkette diskriminierungsfrei miteinander und stellt einen einfachen Prozessablauf sicher. Sie bildet somit die technische Grundlage für echte Kooperationen in der Paketzustellung über Unternehmensgrenzen hinweg. Das ermöglicht zum Beispiel kleinen und mittleren KEP-Dienstleistern, die sich durch eine starke Kundenorientierung auszeichnen, auf der letzten Meile an der Auslieferung zu partizipieren.

An der Entwicklung der Plattform wirkt auch die Universität Leipzig mit, die die Schnittstelle zu den Transportunternehmen gestaltet. GS1 Germany bringt die Expertise zu Identifikations-, Datenträger- und Datenaustauschstandards wie beispielsweise die Nummer der Versandeinheit (NVE/SSCC) und den Schnittstellenstandard EPCIS ein. Gemeinsam mit dem European EPC Competence Center (EECC) entwickelt GS1 Germany ein Sendungsinformationssystem, das allen beteiligten Parteien die benötigten Sendungsinformationen ebenfalls diskriminierungsfrei zur Verfügung stellt – egal ob global agierender Logistikkonzern oder Fahrradkurier in Berlin-Mitte. Das Praxis-Know-how zur Logistik sowie die kooperative Mikrodepot-Infrastruktur lässt parcelbox während des gesamten Projekts an allen Stationen einfließen. Das Start-up stellt außerdem mit seiner neu geschaffenen App-Lösung „pickshare®“ die Schnittstelle zum Empfänger bereit.

Die Praxistauglichkeit der entwickelten Technologien und Services erproben die Partner in Pilotprojekten. Interessierte Unternehmen können sich über die Möglichkeiten der Mitarbeit an Smile bei den Projektpartnern informieren.

Weitere Informationen: www.smile-project.de

BU Pressefoto: Alles aus einer Hand: Kooperation auf der letzten Meile und innovative Prozesse vereinfachen die Zustellung. (Quelle: parcelbox GmbH)

Pressekontakt:
Universität Leipzig
Professur Wirtschaftsinformatik, insb. Informationssysteme in der Logistik
Dipl.-Ing. Michael Glöckner
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Grimmaische Str. 12, 04109 Leipzig
T +49 341 97-33704, F +49 341 97-33729
E-Mail: gloeckner@wifa.uni-leipzig.de
Homepage: www.wifa.uni-leipzig.de/iwi/islog

GS1 Germany
Michaela Freynhagen
Pressereferentin
Marketing+Communications
Maarweg 133, 50825 Köln
T +49 221 94714 534, F +49 221 94714 7534
E-Mail: michaela.freynhagen@gs1.de

Smile ist ein Leuchtturmprojekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie BMWi im Zuge der Smart Services Welt II Ausschreibung. Ziel ist es, neue Anwendungsbereiche für digitale Dienste und Plattformen in diesem Bereich zu erforschen. Projektpartner sind die GoodsTag GmbH als Konsortialführer, die GS1 Germany GmbH, die Parcelbox GmbH, die Universität Leipzig, und das Hasso Plattner Institut. Assoziierte Partner sind Netzwerk Logistik Halle Leipzig, die Rako Group, sowie die Bundesvereinigung Logistik (BVL) und deren Regionalgruppen.