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Sabine Kläser, +49 (0)221 9 47 14-237 klaeser@gs1-germany.de STANDARDS | 25 MÄRKTE & TRENDS dem elektronischen Lieferavis DESADV. Am Point of Sale war jedoch bisher lediglich die GTIN im Strichcode abgebildet. Zusatzinformationen mussten klarschriftlich mitgegeben werden. Im Fall von Rückrufen führte das bisher zu einem großen Aufwand, da der Barcode keine automatische eindeutige Zuordnung erlaubte. Um einen umfassenden Verbraucherschutz zu gewährleisten, wurden daher mehr Kunden informiert als eigentlich notwendig. Mit dem GS1 DataBar soll sich das nun ändern. Der Datenträger wird bereits seit 2010 auf Basis bilateraler Absprachen für Endverbrauchereinheiten genutzt und dann ab 2014 offener Standard an der Kasse werden. Er kann auf kleinem Raum mehr Informationen speichern und ermöglicht die Codierung von relevanten Traceability-Informationen – wie etwa der Charge oder des Mindesthaltbarkeitsdatums – direkt auf der Verkaufseinheit. Bei der computergestützten Identifikation der Ware sollen sich GTIN und Losnummer künftig auch auf dem Kassenbon wiederfinden – so kann auch der Verbraucher im Falle eines Warenrückrufs leicht erkennen, ob er von diesem betroffen ist. Ganzheitliche Lösung für globale Strukturen Ein erster Systemtest der METRO GROUP brachte vielversprechende Ergebnisse: Die Codes waren gut lesbar, die Integration der Datenfelder in die Kassensysteme funktionierte ebenso reibungslos wie die Übernahme der Daten in die Rechnung. „Die hohe Datenqualität auf dem Produkt kommt Unternehmen und Verbrauchern gleichermaßen zugute“, so Jürgen Matern. Entlang der gesamten Die METRO GROUP ist eines der bedeutendsten Handelsunternehmen weltweit: An über 2.100 Standorten in 33 Ländern Europas, Afrikas und Asiens arbeiten insgesamt rund 300.000 Mitarbeiter aus 150 Nationen. Das Portfolio der Vertriebsmarken bietet privaten wie gewerblichen Kunden ein breites Leistungsspektrum: Metro/Makro Cash & Carry – international führend im Selbstbedienungsgroßhandel, Real SB-Warenhäuser, Media Markt und Saturn – europäischer Marktführer im Bereich Elektrofachmärkte, sowie Galeria Kaufhof Warenhäuser. Innovationskraft gehört zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren der METRO GROUP. Dabei möchte sie als vorausschauende und leistungsstarke Unternehmensgruppe auch einen Beitrag zur Weiterentwicklung und Modernisierung des Handels leisten – national wie international. Prozesskette zwischen Produzent und Händler können Synergien genutzt werden, da die Datenstrukturen des GS1 DataBar auf dem gleichen GS1-Datenbezeichnerkonzept basieren wie der weit verbreitete GS1-128-Standard. Um von Effizienzvorteilen über die gesamte Lieferkette zu profitieren, erwägt das Unter nehmen langfristig einen internationalen Einsatz der GS1 DataBar-Lösung. Einheitliche, international abgestimmte Standards sind als Grundlage für Rückverfolgbarkeit und Verbraucherschutz von besonderer Bedeutung. Denn als global tätiges Handelsunternehmen steht die METRO GROUP vor der Herausforderung, die unterschiedlichsten länder und produktspezifischen Gesetze umzusetzen, zum Beispiel für Fleisch oder Fisch. „Uns ist es wichtig, das Thema Produktkennzeichnung ganzheitlich an zugehen, das heißt eine Lösung zu implementieren, die für das gesamte Unternehmen, in jedem Land und auf alle Lebensmittel anwendbar ist“, so Jürgen Matern. „Die Einführung neuer Technologien wie GS1 DataBar ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.“ Mit holländischen Tomaten fing es an: Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde das rote Gemüse bei den Großmärkten Metro Cash & Carry mit einem GS1 DataBar ausgezeichnet. Das Projekt wurde in Kooperation mit Unternehmen der niederländischen Branchenorganisation Frug I com durchgeführt, die sich auf elektronische Datenlösungen spezialisiert hat. Eine einheitliche Datengrundlage ist Voraussetzung für die Umsetzung einer umfassenden Traceability-Strategie, wie sie die METRO GROUP verfolgt. Der Hintergrund: Bereits seit 2005 verpflichtet die EU-Verordnung 178/2002 alle Beteiligten in der Lebensmittelkette, die Rückverfolgbarkeit ihrer Produkte zum jeweiligen Handelspartner zu gewährleisten. Als führendes deutsches Handelsunternehmen möchte die METRO GROUP darüber hinaus größtmögliche Transparenz für ihre Kunden schaffen. Gewerbliche Kunden im Großhandelssektor können heute bereits über Waren rücknahmen informiert werden. Durch den Einsatz des GS1 DataBar wäre die Passgenauigkeit solcher Rücknahmen deutlich effizienter, da zusätzlich zur reinen Artikelkennzeichnung auch Attri bute wie die Losnummer oder das Mindesthaltbarkeitsdatum abgefragt werden können. Mit der computergestützten Identifikation betroffener Chargen und deren Distributionswegen über eine Datenbank beschleunigt sich auch die Auswertung von Rückverfolgbarkeitsdaten deutlich gegenüber der manuellen Recherche. „Von der neuen Generation des Barcode versprechen wir uns mehr Datentiefe und Transparenz entlang der gesamten Lieferkette – vom Produzenten bis zum Point of Sale“, erläutert Jürgen Matern, Strategic Quality Management, METRO GROUP. Traceability-Daten automatisch erfassen und verarbeiten In der Logistik wird die Rückverfolgbar keit heute bereits durch warenbegleitende Informationen gewährleistet, zum Beispiel die Globale Artikelidentnummer GTIN in Kombination mit der Chargen oder der Seriennummer. Dazu dient der GS1-128-Standard in Verbindung mit | |
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