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STanDaRDS | 17 im foKus Sebastian Krug, +49 (0)221 9 47 14-431 krug@gs1-germany.de Fair Play mit klaren regeln – neue ECr anwendungsempfehlung angefahren, führen die Kooperationspartner ihre Warenströme jetzt auf einer gemieteten Logistikfläche im CrossDocking-Verfahren zusammen und bringen sie mit einem Lkw zu den Gaststätten und Hotels in der Innenstadt. Eine für alle – die Palette im Kreislauf City-Belieferung oder Langstreckentransporte – eine tragende Rolle in der Logistik spielt die Europalette. Es gibt kaum eine Branche, die ihre Waren nicht auf dem genormten Untersatz stapelt. Seit 50 Jahren tauschen die Beteiligten aus Industrie, Handel und Logistik den Ladungsträger im offenen Kreislauf untereinander aus. So alt wie die Palette selbst ist jedoch auch die Kritik am System: Zurückoder weitergereichte Paletten weisen vielfach große qualitative Mängel auf. Ersatz und Reparaturen verursachen hohe Kosten – die Belastung für die Marktteilnehmer ist jedoch extrem ungleich verteilt. So tragen die Spediteure bislang bis zu 60 Prozent der gesamten Umlaufkosten, Verlader rund 30 Prozent und die Empfänger lediglich zehn Prozent. Gemeinsam mit Unternehmen aus Handel, Industrie und Logistik hat GS1 Germany jetzt eine Empfehlung für mehr Transparenz und Effizienz durch kooperative Palettenbewirtschaftung entwickelt (siehe Infokasten). „Damit ist endlich Schluss mit isolierten Prozessen. Einheitliche Kennzeichnungs und Kommunikationssysteme tragen zur Vereinfachung der Prozesse und zu einer fairen Zuordnung der Kosten bei“, sagt Brigitte Klein, Beraterin des globalen Logistikeinkaufs beim Waschmittelhersteller Henkel. Ein weiteres Beispiel, das zeigt, wohin die Reise geht: Die Logistik des 21. Jahrhunderts braucht unternehmensübergreifende Strategien, für die physischen Warenströme ebenso wie für den begleitenden Datenaustausch. Wenn sämtliche Partner entlang der Supply Chain kooperieren, können sie die Kosten der gesamten Kette verringern, den Kundenservice verbessern und Kurs auf eine nachhaltige Mobilität nehmen – alles bleibt im Fluss. Durchbruch für eine kooperative, transparente Palettenbewirtschaftung in Deutsch land: Im Oktober 2011 verständigten sich Industrie, Handel und Dienstleister unter dem Dach von GS1 Germany auf eine gemeinsame Anwendungsempfehlung. Erstmals ist es damit gelungen, branchen und sektorenübergreifend Palettenqualitätsklassen zu definieren – eine erhebliche Erleichterung besonders in der Beschaffung und der Kommunikation zwischen den Prozessbeteiligten. Nicht ausreichende gesetzliche Bestimmungen und fehlende abgestimmte Standardprozesse hatten beim Palettentausch bislang häufig zu Konflikten zwischen den Beteiligten bezüglich Qualität und Kostenverteilung geführt. „Für die Lösung dieser Problematik und ihre Umsetzung ist jetzt die Grundlage geschaffen worden. Wenn alle beteiligten Sektoren sich an den gemeinsam erarbeiteten Lösungen orientieren, steht einer kooperativen und effizienten Palettenbewirtschaftung nichts mehr im Wege“, sagt Sebastian Krug, Projektleiter bei GS1 Germany. Ob verdrehte Klötze, Absplitterungen oder Verunreinigungen – die neue Empfehlung definiert einen standardisierten Qualitäts begriff und klar abgestimmte Spielregeln für das Handling von Europaletten. Grundlage sind gemeinsam erarbeitete Prozesse, Klassifizierungen und Erkenntnisse. Das Papier verdeutlicht weiterhin Stärken und Schwächen von verschiedenen Palettenabwicklungssystemen, wie etwa Palettenschein, Kauf und Verkauf oder Tausch im offenen Pool. Unternehmen finden außerdem Hilfe zu Fragen über Vertragsvereinbarungen, zu Rechten und Pflichten im Rahmen der Palettenbewirtschaftung oder auch zum Ausgleich von Palettenschulden. Die Anwendungsempfehlung ist für unsere Kunden im GS1 Complete-Portal unter www.gs1-germany.de verfügbar. Seit 50 Jahren als Ladungsträger im Rennen: die Europalette | |
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