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StandardS | 27 auch für Konsumenten („wenn mir Nachhaltigkeit wichtig ist, kann ich auf diese Punkte beim Kauf achten“) hohe Aussagekraft besitzen. Praktische Erfahrungen dazu gibt es bereits. So unter sucht etwa REWE seit zwei Jahren Produktkategorien in Bezug auf ihre Hotspots. Produkte, die entsprechende Tests bestehen, können mit dem ProPlanet-Label ausgezeichnet werden. Dank einer Referenznummer auf dem Label finden interessierte Kunden online alle Informationen über die Nachhaltigkeit ihres Artikels. Das Wissen der Gruppe Darin sind sich die Fachleute einig – sowohl die ganzheitliche Betrachtung als auch die Definition der relevanten Hotspots sind nur möglich, wenn ein drittes wesentliches Kriterium erfüllt ist: der kritische, offene Stakeholder-Dialog. Denn erst wenn alle Beteiligten ihr Wissen zusammenführen, entsteht ein gemeinsames Verständnis von Produkttransparenz und gleichermaßen von Nachhaltigkeit. Um das zu erreichen, müssen Kooperationen an die Stelle von isolierten Projekten einzelner Unternehmen treten. Vorreiter für eine Nachhaltigkeit effektiv vorangetrieben werden kann. An erster Stelle steht eine ganzheitliche Betrachtung grundlegender ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte über den gesamten Lebenszyklus des Produkts hinweg – vom Treibhaus bis zum Kompost, vom Bergwerk bis zur Schrottpresse. Dies liefert ein realistisches Bild von den Nachhaltigkeitsauswirkungen einer Pro duktkategorie und vermeidet eine Optimierung am falschen Ende. Ein derart umfassendes Nachhaltigkeits profil lässt sich jedoch kaum in Unternehmensabläufe integrieren und bietet auch beim täglichen Einkauf wenig Orientierung. Daher gilt es in einem nächsten Schritt, pragmatisch die wirklich relevanten Nachhaltigkeitsaspekte herauszufiltern – die sogenannten Hotspots. Je nach Methode bleiben drei bis zehn Nachhaltigkeitsschwerpunkte übrig, die sowohl für Unternehmen („hier ist dringender Handlungsbedarf“) als Stephan Schaller, +49 (0)221 947 14-428 schaller@gs1-germany.de MÄrkte & trends Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister a. D. und stellvertretender Vorsitzender des Rates für nachhaltige Entwicklung; Alain Caparros, Vorstandsvorsitzender der REwE Group Nachhaltigkeit in der deutschen Konsumgüterwirtschaft Themen, Trends und Initiativen Die Studie „Nachhaltigkeit in der deutschen Konsumgüterwirtschaft“ ist auf Anfrage bei GS1 Germany erhältlich solche Unternehmenskooperation ist das Sustainability Consortium (TSC). Die Walmart-Initiative bringt Global Player wie Henkel, Unilever oder Procter & Gamble an einen Tisch, um gemeinsam die Umweltauswirkungen definierter Produktkategorien zu analysieren. Die Ergebnisse dieser Analysen werden in sogenannte Category Sustainability Profiles gefasst: Hotspots für die Nachhaltigkeit einer Produktkategorie, zusammengetragen in einem für alle Beteiligten zugänglichen Dokument. Absicht der Initiative ist es, relevante Informationen zum Lebenszyklus eines Produkts standardisiert und einheitlich zu kommunizieren. Vorreiter wie REWE zeigen, wie man Nachhaltigkeit konkret und relevant werden lässt, Initiativen wie die des TSC belegen den hohen Stellenwert, den diese Form der Produkttransparenz bereits in der Nachhaltigkeitsdiskussion einnimmt. Darauf baut das Advisory Board Sustainability bei GS1 Germany auf. Die Experten tragen derzeit innovative Ansätze und Best Practices für Produkttransparenz auf der Ebene von Produktkategorien zusammen. Damit die Vision nachhaltiger Wertschöpfungsketten, Produkte und Konsummuster Wirklichkeit wird, braucht es ein gemeinsames Verständnis davon, was wirklich wichtig ist. | |
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