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StandardS | 19 im GesprÄch „Meilenstein im bargeld-handling“ Pflicht genommen. Bestimmte Dienstleistungen, zum Beispiel die Verrechnung von Kundenforderungen, dürfen seit Anfang Mai 2011 nur noch von Unternehmen erbracht werden, die im Besitz einer Erlaubnis zur Erbringung von Zahlungsdiensten sind. Mit der Beteiligung der Privaten am BargeldRecycling kommen wir im Übrigen Forderungen der Bargeldakteure nach, die sich davon Effizienzsteigerungen durch eine Verkürzung der Prozesskette versprechen. STANDARDS: Trotz des zeitlichen Vorlaufs tun sich die privaten Bargeldakteure noch schwer mit den neuen Spielregeln. Zahlreiche Wertdienstleister verfügen bis heute nicht über die erforderliche Zulassung als Zahlungsinstitut. Entsprechend verunsichert ist der Handel. Carl-Ludwig Thiele: Es haben nur wenige Wertdienstleister bei der zustän digen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) einen Antrag auf Erlaubnis für die Erbringung von Zahlungsdiensten gestellt. Bisher hat keiner der Antragsteller eine Erlaubnis als Zahlungsdienstleister erhalten. Es laufen zwischen BaFin und den antragstellenden Wertdienstleistern Gespräche, an denen sich die Deutsche Bundesbank, wenn gewünscht, in beratender STANDARDS: Als Schnittstelle zwischen Industrie und Konsumenten steht die Handelsbranche permanent unter hohem Wettbewerbsund Margendruck. Mit den Umwälzungen in der Bargeldlogistik sehen sich die Unternehmen nun zusätzlichen Belastungen ausgesetzt. Warum zieht sich die Bundesbank aus den über lange Jahre etablierten Strukturen zurück? Carl-Ludwig Thiele: Die Deutsche Bundesbank verliert ihren gesetzlichen Sorgeauftrag nicht aus den Augen: Durch eine aktive und angemessene Einbindung der Bundesbank in den Bargeldkreislauf, also die Ausgabe, Annahme, Bearbeitung und Wiederausgabe von Bargeld, kommt die Deutsche Bundesbank ihrem hoheitlichen Auftrag der Bargeldversorgung in Deutschland nach. Im letzten Jahr hatte die Deutsche Bundesbank einen Anteil von 67 Prozent am Banknoten-Recycling-Volumen. Unsere Zielgröße für die Zukunft beträgt 50 Prozent. Im Bereich der Münzen ist die Fokussierung auf eine Großhändler funktion vorgesehen. Das heißt, die Bundesbank konzentriert sich auf die Ausgabe prägefrischer Münzen für den Finanzminister, den Spitzenausgleich und die Rücknahme nicht mehr umlauffähiger Münzen. Dies gewährleistet eine effiziente und reibungslose Bargeld versorgung, eine hohe Qualität des Banknotenumlaufs und eine erfolgreiche Falschgeldprävention. Die Konsolidierung unseres Filialnetzes ist eine Reaktion auf sich verändernde Rahmenbedingungen und führt zudem zu mehr Effizienz. Der gesetzliche Sorgeauftrag darf nicht so verstanden werden, dass die Bundesbank für die Bargeldversorgung der Bürger und der Wirtschaft allein zuständig ist. Es kann nicht Auf gabe der Bundesbank sein, rund 380.000 Handelsunternehmen in Deutschland direkt mit Wechselgeld zu versorgen und auf der Entsorgungsseite alle Bargeldumsätze entgegenzunehmen. STANDARDS: Der Betrugsskandal um das Geldtransportunternehmen Heros im Jahr 2006 hat das Vertrauen in die privatwirtschaftlich organisierte Bargeldlogistik nachhaltig erschüttert. Ist eine weitere Privatisierung vor diesem Hintergrund das richtige Signal? Carl-Ludwig Thiele: Gerade der Fall Heros macht deutlich, dass wir Rahmenbedingungen brauchen, die eine vertrauensvolle Einbindung und Verantwortung der Privatwirtschaft ermöglichen. Mit dem Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) vom 31. Oktober 2009 und den europäischen Regelungen zum privaten Bargeld-Recycling werden professionelle Bargeldakteure, darunter die Wertdienstleister, stärker in die CarL-LUdWiG thieLe, MitGLied deS VorStandS der bUndeSbanK, ZUr aKtUeLLen entWiCKLUnG in der barGeLdLoGiStiK Und ZU den potenZiaLen Von CaShedi | |
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